Drohnenführerschein für Dachdecker, Zimmerer & PV-Installateure: Der komplette Leitfaden 2025


Drohnenführerschein für Dachdecker, Zimmerer & PV-Installateure: Der komplette Leitfaden 2025
Die gewerbliche Nutzung von Drohnen revolutioniert das Handwerk – doch ohne den richtigen Drohnenführerschein bleiben die Vorteile ungenutzt. Dieser umfassende Leitfaden zeigt dir, welche Zertifizierungen du für dein Gewerk benötigst, was sie kosten und wie du von 90% schnelleren Vermessungen profitierst.
Was ist ein Drohnenführerschein und wann brauche ich ihn?
Schnelle Antwort: Ein Drohnenführerschein (offiziell: EU-Kompetenznachweis oder EU-Fernpilotenzeugnis) ist bei gewerblicher Nutzung ab 250g Drohnengewicht oder bei Kamera-Drohnen gesetzlich vorgeschrieben. Für Handwerker sind je nach Einsatzgebiet der EU-Kompetenznachweis A1/A3 (ab €96) oder das EU-Fernpilotenzeugnis A2 (ab €230) erforderlich.
EU-Drohnenverordnung im Überblick
Die EU-Drohnenverordnung teilt den Luftraum in drei Kategorien: Open (offen), Specific (speziell) und Certified (zertifiziert). Für Handwerker ist primär die Open-Kategorie relevant, die sich in drei Unterkategorien gliedert:
- A1: Flüge über unbeteiligte Personen mit Drohnen unter 250g
- A2: Flüge in der Nähe von Personen mit 500g-2kg Drohnen
- A3: Flüge fernab von Menschen mit Drohnen bis 25kg
Die Registrierung beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) ist für alle Drohnen ab 250g oder mit Kamera verpflichtend und kostet €20 für natürliche Personen oder €50 für juristische Personen wie GmbHs.
Unterschied zwischen privater und gewerblicher Nutzung
Der entscheidende Unterschied liegt in der Versicherung: Private Haftpflichtversicherungen decken gewerbliche Drohnenflüge nicht ab. Handwerker müssen daher zwischen privater Hobby-Nutzung und geschäftlichen Anwendungen klar trennen, da bereits ein einziger gewerblicher Flug eine spezielle Drohnenversicherung ab €119 jährlich erfordert. Eine Mischnutzung ist versicherungsrechtlich nicht möglich.
Bei einigen gewerblichen Haftpflichtversicherungen sind Drohnen bereits standardmäßig mitversichert. Prüfe dazu deine Versicherungsunterlagen!
Framework: Die drei Drohnenführerschein-Kategorien
EU-Kompetenznachweis A1/A3 (Kleiner Drohnenführerschein)
Der EU-Kompetenznachweis A1/A3 ist der Einstieg in die gewerbliche Drohnennutzung. Er berechtigt zum Fliegen von Drohnen ab 250 Gramm in der offenen Kategorie bis maximal 25 kg.
Einschränkungen: Du musst 150m Abstand zu Wohn-, Gewerbe- und Industriegebieten einhalten, was die praktische Anwendung in städtischen Bereichen stark limitiert.
Kosten: €25 LBA-Gebühr plus Schulungskosten. Der günstigste Anbieter Eudrohnenpruefung.de bietet digitale Kurse für €71, wodurch sich Gesamtkosten von €96 ergeben.
EU-Fernpilotenzeugnis A2 (Großer Drohnenführerschein)
Das A2-Zeugnis erweitert deine Möglichkeiten erheblich: Du kannst Drohnen zwischen 500 Gramm und 2 kg in bebauten Gebieten fliegen mit reduziertem Mindestabstand zu Personen.
Voraussetzung: Das A2-Zeugnis erfordert den A1/A3-Nachweis als Grundlage plus eine zusätzliche Theorieprüfung.
Kosten: €30 LBA-Ausstellungsgebühr plus Schulungskosten von €200-300 je nach Anbieter, was Gesamtkosten von €230-330 bedeutet.
STS-Zertifikat für spezielle Anwendungen
Für besonders komplexe Anwendungen wie Flüge über Menschenmengen oder in kontrollierten Lufträumen kann ein Standard-Szenario (STS)-Zertifikat erforderlich sein. Dies ist jedoch für typische Handwerker-Anwendungen selten nötig.
Für Dachdecker: Drohnen für Dachinspektion und Aufmaß
Rechtliche Anforderungen und Genehmigungen
Dachdecker profitieren besonders vom A2-Zertifikat, da sie meist in Wohngebieten arbeiten. Mit A1/A3 wären die meisten Einsatzorte aufgrund der 150m-Abstandsregel nicht erreichbar, während A2 realistische Arbeitsbedingungen mit geringeren Mindestabständen ermöglicht.
Für Dacharbeiten ist keine zusätzliche Genehmigung nötig, solange du die Abstandsregeln einhältst und nicht über Privatgrundstücke ohne Erlaubnis fliegst.
Geeignete Drohnenmodelle und Kosten
Eine gute Drohne für den Arbeitsalltag kostet zwischen €1.000-2.000. Einsteiger-Modelle beginnen bei €500, während Profi-Drohnen bis zu €15.000 kosten können.
Drohnen-Empfehlungen nach Einsatzgebiet:
Für Einfamilienhäuser (bis 300 m²):
- DJI Mini-Serie oder ähnliche Consumer-Drohnen (€500-800)
- Ausreichende Bildqualität für kleinere Dächer
- Kompakt und einfach zu bedienen
Für größere Wohngebäude (bis 500 m²):
- DJI Mavic-Serie (€800-1.500)
- Bessere Kamera und Sensoren für präzise Vermessungen, RTK-Modul optional
- Längere Flugzeit für komplexere Projekte
Für Gewerbeimmobilien (ab 500 m²):
- DJI Enterprise-Serie (€1.500-3.000)
- Professionelle Sensoren und integriertes RTK-Modul für maximale Genauigkeit
- Erweiterte Sicherheitsfeatures für gewerbliche Anwendungen
Empfohlene Ausstattung:
- Hochauflösende Kamera für präzise Vermessungen: Kamera sollte mindestens 20 Megapixel haben
- Sensorgröße mindestens 1 Zoll
- Zertifizierung nach EU Verordnung
- GPS Positionierung, bei hoher Präzision für große Flächen zusätzlich RTK
Die Zeitersparnis ist beeindruckend: Drohnenvermessungen sind um 90% schneller als klassische Dachaufmaße, wobei mehrstündige traditionelle Vermessungen auf 5 Minuten Drohnenflug reduziert werden.
Für Zimmerer & Dachdecker: Drohnen für Holzbau und Konstruktion
Anwendungsbereiche und Vorteile
Zimmerer und Dachdecker setzen Drohnen primär für präzise Dachgeometrie-Erfassung ein. Das eliminiert das Absturzrisiko vollständig, da keine Mitarbeiter mehr "in luftiger Höhe die Inspektion vornehmen" müssen.
Die Sicherheitsverbesserung ist ein entscheidender Vorteil für die unfallträchtige Baubranche.
Integration in CAD-Workflows
Moderne Drohnenvermessungen können in gängige CAD-Software wie Sema, SketchUp oder AutoCAD exportiert werden. Diese nahtlose Integration beschleunigt den Übergang von der Vermessung zur Werkstattplanung erheblich, da keine manuelle Dateneingabe mehr nötig ist und Präzisionsdaten direkt in die Fertigungsplanung einfließen.
Für PV-Installateure: Drohnen für Solaranlagen-Planung
Dachvermessung und Planungsexport
PV-Installateure profitieren von erheblichen Zeitersparnissen pro Objekt. Bei kleineren Einfamilienhäusern sind es 30-90 Minuten, doch bei größeren Gewerbeanlagen kann die Zeitersparnis je nach Anlagengröße sogar mehrere Tage betragen. Die Drohnendaten lassen sich direkt in bewährte Planungssoftware exportieren, darunter PV*SOL, Eturnity, SolarEdge Designer, Sunny Design und PVcase.
Vorteile für PV-Planer:
- Präzise Verschattungsanalyse
- Optimierte Modulplatzierung
- Schnellere Angebotserstellung
- Höhere Abschlussquote durch 3D-Visualisierung
Thermografie und Anlagenwartung
Drohnen analysieren den Dachzustand in 2-3 Stunden statt tagelanger manueller Begutachtung. Mit Wärmebildkameras können auch bestehende Solaranlagen auf Defekte überprüft werden.
Training & Zertifizierung: Anbieter-Vergleich
Online-Schulungen vs. Präsenz-Kurse
Online-Schulungen bieten die kostengünstigste Option:
- Eudrohnenpruefung.de: €71 für digitalen Kurs
- Flexibles Lerntempo
- Sofortige Zertifikatsausstellung nach bestandener Prüfung
Präsenz-Kurse kosten mehr, bieten aber praktische Flugerfahrung:
- €200-300 je nach Anbieter
- Hands-on Erfahrung mit verschiedenen Drohnenmodellen
- Direktes Feedback von Fluglehrern
Airteam Starter Sets: Alles aus einer Hand
Airteam bietet Starter Sets, die Drohne, Schulung und Drohnenführerschein in einem Paket kombinieren:
Vorteile der Airteam Starter Sets:
- Komplettpaket: Drohne & Zubehör + Training + 1 Monat Software-Zugang
- Je nach Drohne Online-Schulung & Präsenztraining
- Unterstützung bei der Führerschein-Erlangung inklusive
- Praxisnahe Schulung speziell für Handwerker
Starter Set Optionen:
- Fast Fusion Set: ab €1.950 mit Online-Schulung
- Pro/Max/Thermal Fusion Sets: bis €7.450 mit individueller Betreuung
Kosten-Überblick: Von €96 bis €330
A1/A3 Gesamtkosten: €96
- €71 günstigster Online-Kurs
- €25 LBA-Gebühr
A2 Gesamtkosten: €230-330
- €200-300 Schulungskosten
- €30 LBA-Ausstellungsgebühr
Starte sofort mit präziser Drohnenvermessung – Airteam Starter Sets bieten die komplette Lösung. Erhalte Drohne, Schulung und Drohnenführerschein aus einer Hand. Zusätzlich steht unser Pilotnetzwerk bereit, falls du nicht selbst fliegen möchtest. Konforme 3D-Modelle in 24h, direkter Export in deine Branchensoftware – alles inklusive.
Praxis-Checkliste: Von der Anmeldung bis zum ersten Flug
Schritt-für-Schritt Anleitung
- Betreiberregistrierung beim LBA: €20 (natürliche Person) oder €50 (juristische Person)
- Drohnenführerschein erwerben: A1/A3 (€96) oder A2 (€230-330)
- Gewerbliche Drohnenversicherung prüfen: Bestehende Betriebshaftpflicht überprüfen oder spezielle Drohnenversicherung ab €119/Jahr
- Drohne kaufen: €1.000-2.000 für professionelle Nutzung
- e-ID auf Drohne anbringen: Eine e-ID kann für mehrere Drohnen verwendet werden
Versicherung und Registrierung
Die Registrierung ist Pflicht für Drohnen ab 250g oder mit Kamera. HDI bietet gewerbliche Tarife ab €119 jährlich.
Wichtig: Private Haftpflichtversicherungen decken gewerbliche Drohnenflüge nicht ab. Auch bei gelegentlicher gewerblicher Nutzung ist eine spezielle Versicherung erforderlich.
FAQ: Häufige Fragen zur gewerblichen Drohnennutzung
Was kostet ein Drohnenführerschein für Handwerker? Die Gesamtkosten belaufen sich zwischen €96-330, wobei der EU-Kompetenznachweis A1/A3 bei €96 beginnt und das A2-Zeugnis €230-330 kostet.
Welcher Drohnenführerschein für gewerbliche Nutzung? Für die meisten Handwerker ist das A2-Zeugnis empfehlenswert, da es Flüge mit geringeren Abständen zu Personen erlaubt. A1/A3 erfordert 150m Abstand zu Wohn-/Gewerbegebieten.
Brauche ich eine spezielle Versicherung? Das kommt auf deine bestehende Betriebshaftpflicht an. Bei einigen gewerblichen Haftpflichtversicherungen sind Drohnen bereits mitversichert. Andernfalls ist eine spezielle Drohnenversicherung ab €119 jährlich erforderlich.
Wie viel Zeit spare ich mit Drohnen? Drohnenvermessungen sind um 90% schneller als herkömmliche Methoden. Mehrstündige Aufmaße reduzieren sich auf wenige Minuten Flugzeit.
Welche Drohne eignet sich für Handwerker? Das hängt von der durchschnittlichen Objektgröße ab: Für Einfamilienhäuser reichen Consumer-Drohnen (€500-800), für größere Gebäude sind Semi-Professional-Modelle (€800-1.500) empfehlenswert, und für Gewerbeimmobilien sollten Professional-Drohnen (€1.500-3.000) eingesetzt werden.
Quellen:
- https://www.lba.de/DE/Drohnen/Fernpiloten/Anforderungen_Fernpiloten_node.html - (zugegriffen am 2024-12-19)
- https://drohneversicherungsvergleich.de/blog/drohnenfuehrerschein/ - (zugegriffen am 2024-12-19)
- https://www.germandroneacademy.com/welche-kosten-kommen-fuer-sie-als-drohnenpilot-in-deutschland-auf-sie-zu/ - (zugegriffen am 2023)
- https://drohneversicherungsvergleich.de/gewerbliche-drohnen-versicherung.htm - (zugegriffen am 2024-12-19)
- https://drohnen-camp.de/drohnen-versicherung/ - (zugegriffen am 2024-12-19)
- https://www.check24.de/haftpflichtversicherung/drohnenversicherung/ - (zugegriffen am 2024-12-19)
- https://www.lba.de/DE/Drohnen/UAS_Betreiberregistrierung/UAS_Betreiberregistrierung_node.html - (zugegriffen am 2024-12-19)
- https://www.lba.de/DE/Drohnen/FAQ/05_Registrierung_Betreiber_EID/FAQ_node.html - (zugegriffen am 2024-12-19)
- https://www.ddh.de/drohne-im-einsatz-28112022 - (zugegriffen am 2022)
- https://www.airclip.de/Solar-measurement-1000-m - (zugegriffen am 2024-12-19)
- https://www.winklerholz.de/news_leser/trend-ueber-dem-dach-aufmass-und-diagnose-mit-der-drohne.html - (zugegriffen am 2018)
- https://www.postbank.de/themenwelten/selbststaendigkeit/artikel_drohne-fuer-dachdecker-innovation-im-handwerk.html - (zugegriffen am 2024-12-19)
- https://www.airteam.ai/en/blog/the-best-drones-for-pv-planners-roofers-and-carpenters-2025 - (zugegriffen am 2024-12-19)
- https://drohneversicherungsvergleich.de/blog/drohnenfuehrerschein-gewerblich/ - (zugegriffen am 2024-12-19)
- https://www.airclip.de/Using-drones-commercially - (zugegriffen am 2024-12-19)


